Im letzten Beitrag habe ich euch davon berichtet, wie ich zu den Invisalign Schienen gekommen bin. Seitdem sind nun die einige Monate vergangen, sodass ich ein erstes Fazit ziehen kann. Zu Beginn kann ich sagen: Viele Dinge hat man vor der Behandlung definitiv nicht beachtet! Man hat sich keinen Kopf darüber gemacht, sondern diese erst mit der Zeit gemerkt.

Bei mir ging es eigentlich schon am ersten Tag mit der Verzweiflung los. Ich war eine Stunde in der Behandlung, damit mir die Attachements auf die Zähne geklebt werden konnten. Die Behandlung hat nicht dolle geschmerzt, war durch die Geräusche allerdings sehr unangenehm. Da die Attachements festgeklebt werden, hatte man manchmal das Gefühl, dass einem alle Zähne, die man im Mund hat, rausgerissen werden. War natürlich nicht so. Mir wurden dann beide Schienen eingesetzt und direkt danach fing der Druck auf den Zähnen an.

Ich bekam meine ersten 50 Schienen und eine Aufbewahrungsdose mit nach Hause und somit ging die Reise los. Und ich wusste wirklich nicht, was mich genau erwartet. Die erste Schwierigkeit, die ich bewältigen musste, war das Herausnehmen meiner Schienen, als ich etwas essen wollte. Daran bin ich schon fast verzweifelt. Generell bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch, die Eigenschaft war nicht gerade förderlich in der Situation.

Ich stand also bestimmt 20 Minuten im Bad und war sehr verzweifelt und den Tränen nahe. Ich habe überlegt, wie ich die Schienen nun am besten wieder rausnehmen konnte, damit ich etwas essen konnte. Nach gefühlt 100 Versuchen hatte ich sie tatsächlich dann draussen – was für eine Erleichterung.

Druck, Schmerz und neue Erkenntnisse

Eine Woche, nachdem ich meine Schienen bekommen habe, musste ich zur Kontrolle zum Kieferorthopäden und bekam direkt etwas Neues mit: Gummis. Ich habe insgesamt drei Stellen an den Zähnen, an denen ich etwas befestigen konnte. Eine Stelle davon sieht aus wie ein Druckknopf an einer Jeans, fällt aber zum Glück nicht all zu sehr auf. Für mich war das noch in weiter Ferne, dass ich die Gummis anbringen sollte. Wie sich aber herausstellte, sollte es eine Woche nach Beginn der Behandlung schon losgehen. So ging ich mit den Gummis nach Hause und die nächste Verzweiflung lies nicht lange auf sich warten.

Die Gummis mussten auf beiden Seiten oben angebracht und unten eingehakt werden. Klang nicht schwer, aber auf meiner rechten Seite habe ich unten zwei Stellen, wo die Gummis einhaken müssen und genau das, hat nicht immer so geklappt, wie es sollte. Leider habe ich mir oft am Zahnfleisch weh getan, weil nichts hielt. Aber auch die Hürde habe ich nach einigen Wochen gut gemeistert. Die Termine beim Kieferorthopäden sind sehr überschaubar: Alle drei Monate muss ich zur Kontrolle hin. Manchmal werden auch Fotos gemacht oder aber nur geschaut.

Bei mir ist jeden Mittwoch Schienenwechsel angesagt. Das bedeutet für mich auch, dass ich jeden Mittwoch ein neues Foto mache. Der Unterschied, den ich nun nach 42 Wochen schon sehe und auch merke ist wirklich der Wahnsinn und ich hätte es nie für möglich gehalten, dass meine Zähne einmal so aussehen würden.

Die Freude darüber überwiegt all dem, was bisher nicht so gut lief oder mich verzweifeln lies. Über vieles hat man sich vor der Behandlung aber keine Gedanken gemacht. Es fängt beim Kaugummi kauen an, was mit den Schienen leider nicht möglich ist. Für mich aber halb so schlimm. Ich wusste jedoch am Anfang nicht, ob ich überhaupt Curry essen darf oder ob dadurch die Schienen irgendwie verfärbt werden, wenn ich sie nach dem Essen wieder anziehe. So habe ich drei Monate auf Curry verzichtet mit der Erkenntnis – ich darf Curry essen.

Trinken allerdings schränkt einen sehr ein. Mit der Schiene darf man ausschließlich Wasser trinken. Das fiel mir im Sommer sehr schwer. Wenn es warm war und man Lust auf eine eiskalte Cola oder einen Eistee hatte, musste man erst die Schiene ausziehen, bevor man etwas anderes als Wasser trinken konnte. Zwischendurch etwas Süßes essen? Auch nicht mehr möglich. Bei jeder Mahlzeit muss die Schiene raus. Danach heißt es: Zähne putzen, Schiene sauber machen, einsetzen und die Gummis an die Zähne. Jedes Mal. Dreimal täglich. Ist manchmal ehrlich gesagt etwas nervig, aber ich weiß, wofür ich das alles mache.

Das erste Mal im Restaurant essen war auch eine neue Erfahrung. Im WC verschwinden, die Schiene ausziehen und essen ist gar kein Problem. Danach allerdings muss der Mund ausgespült oder die Zähne richtig geputzt werden, bevor die Schiene wieder reinkommt. Ist dann in einem Restaurant auch nicht so angenehm. Daher hat es auch lange gedauert, bis ich das erste Mal im Restaurant war mit den Schienen. Mittlerweile setze ich die Schienen ein und putze dann zu Hause in Ruhe meine Zähne, da ich mich da wohler und nicht beobachtet fühle. Unterwegs habe ich auch immer einen Kulturbeutel mit Zahnpasta, Zahnbürste, Dose und Gummis dabei.

Im Dezember sollte ursprünglich der letzte Termin in diesem Jahr sein, bevor ich meine neuen Schienen erhalte. Dies hat sich aber plötzlich geändert. Beim letzten Schienenwechsel musste ich feststellen, dass die Schiene nicht richtig sitzt. Also habe ich einen Termin vereinbart und bin direkt hin. 45 Minuten dauerte der Termin und verlief anders, als erwartet.

Ich habe 9 Attachements entfernt bekommen und sollte meine Schiene, bis zum nächsten Termin, nur noch nachts tragen. Dieser war im Dezember letzten Jahres. Wie es danach weiterging, erzähle ich im nächsten Beitrag.

Habt ihr Fragen zu den Invisalign Schienen?